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P r a g - Platz der Republik
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Platz der Republik - Náměstí Republiky

Den Platz erreichen wir vom Wenzelplatz vom Můstek aus, durch die Straße (Fußgängerzone) Am Graben - Na Příkopě. Hier verlief früher die Befestigungsmauer und der Graben der Altstadt. Geschaffen wurde der Platz in etwa jetziger Form nach dem Niederreißen der mittelartelichen Befestigung der Altstadt in der 2. Hälfte des 19. Jh.

Hier am Rande der Altstadt stand ein Komplex aus Königs-Palast, Gebäude für Höflinge, Bäder, Garten und ein Löwengehege, erbaut 1380 vom Václav IV., Sohn des Karl IV. als künftiger Sitz der Herrscher am tschechischen Thron. In den nächsten 100 Jahren war es der Sitz von Václav IV.,dann seines Bruders Zikmund Luxemburger, Zikmunds Schwiegersohnes Albrecht II. Habsburger, seines Sohnes Ladislav Pohrobek (Ladislaus Posthumus), Jiří z Poděbrad (Hussiten-König) und Vladislav II Jagelonský dessen Mutter Elisabeth, Schwester von Ladisla Pohrobek, war. Vladislav II. siedelte dann 1484 wegen religiösen Unruhen zurück auf die Prager Burg über.

1475 wurde mit dem Bau eines neuen Tores zu der Altstadt begonnen an Stelle eines verfallenen alten Tores (Horská brána). Nach der Verlegung des Königsitzes zurück auf die Burg, wurde das Tor nie fertiggebaut. Etwa in der Hälfte des 18.Jh. wurde der Turm des Tores als Lagerraum für Schießpulver benützt, daher der späterer Name Pulverturm - Prašná brána.
Nach dem Umbau wegen Beschädigungen während der preussischen Belagerung Prags 1757, erhielt das Tor ein ähnliches Aussehen wie der Altstädter Brückenturm an der Karlsbrücke. Heute ist der Pulverturm 65m hoch und in 44m Höhe befindet sich ein Aussichts-Rundgang.
Hier am Pulverturm beginnt der Königsweg, der durch die Straße Celetná zum Altstadtring dann weiter über die Karlsbrücke zum Kleinseitener Platz und zu der Burg führt. Diesen Weg nahm im festlichen Umzug die Krönungsgesellschaft und der jeweilige Herrscher, der dann auf der Burg gekrönt wurde.

An der Stelle des alten Königspalastes, später Erzbischöflicher Seminar, der 1689 in Flammen aufging und später noch eine Kasserne, entstand dann 1909-1912 das heutige Gemeindehaus (Repräsentantenhaus) - Obecní dům. Das schönste Gebäude des Jugendstils - der tschechischen Secession - in Prag.
Im Gemeindehaus wurde auch ein National-Ausschuß gegründet, der die Selbstständigkeit des Staates vorbereitete, die dann mit der Gründung der Tschechoslowakei hier ausgerufen wurde. Auch die Befreiung aus der kommunistischen Herrschaft wurde hier 1989 mit der Schlüsselverhandlung des künftigen tschechischen Präsidenten Václav Havel mit dem kommunistischen Premier Ladislav Adamec erreicht.
Im Gebäude befindet sich ein sehr schönes Kafeehaus, mehrere Restaurants, Versammlungssalons, eine Konzerthalle - Smetanova síň - und viele andere Prunkräume. Das herrliche Interieur kann man auf der offiziellen Seite des Gemeindehauses (dt.) bewundern

Gegenüber dem Gemeindehaus steht das heutige Hybernia Theater. Das Gebäude hat auch eine lange Geschichte. Hier stand früher die gotische Kirche des Hl.Ambrož (Ambrosius), die von den irischen Franziskaner umgebaut und um ein Kloster erweitert wurde. Der Name des Hyberner Klosters stammt von dem lateinischen Namen Irlands - Hiberia. Das Kloster wurde 1785 aufgelöst. Ab 1792 diente das Gebäude als Theater, später 1803 zum Zollhaus umgebaut und 1808-11 erfolgte ein Umbau im Empire-Stil. Lange Jahre war das Gebäude ein Ausstellungshaus das langsam verfiel. Erst 2005-06 erfolgte eine große Rekonstruktion und Umbau in ein Musical-Theater.

Im nördlichen Teil des Platzes entstand 1970-75 das damals größte Kaufhaus in der Republik - Kotva.

Gegenüber auf der östlichen Seite erstreckte sich die frühere Josefs-Kasserne, später Kasserne des Jiří z Poděbrad. In den Jahren 2005-2007 entstand hier hinter der ursprünglichen Fassade, durch eine umfangreiche Restaurierung, Neu- und Umbau des Inneren, ein riesiges Einkaufszentrum - das Palladium. Die benachbarte Kirche des hl. Josef wurde ebenfalls restauriert.

Erwähnenswert ist auch das Gebäude hinter dem Hyberner-Theater, das früher das Haupzollamt war und heute als Einkaufszentrum Celnice (Zollamt) fungiert.

Hier teilen sich zwei Spazierwege:
Der Königsweg führt uns durch den Pulverturm in die Straße Celetná und weiter zum Altstadtring
und der Spaziergang Am Graben, Platz der Republik und weiter am Hybernia-Theater durch die Straße Hybernská zum Masaryk-Bahnhof

Weiter auf dem Königsweg: Celetná
Weiter auf dem Neustadt-Spaziergang - Am Graben zu: Masaryk-Bahnhof

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